Wir brauchen eine Petition!
Diese Webseite entstand auf Betreiben besorgter Fans der Computerspiel-Reihe "Gothic". Wir befürchten, dass der vermutlich im September 2006 erscheinende dritte Teil dieses Computerspiels mit einer Kopiersperre versehen wird, die wir für unzumutbar halten. Viele bei aktuellen Spielen verwendete Kopierschutzverfahren sind für den Benutzer nämlich mit starken Nachteilen verbunden. Mit dieser Unterschriftenliste wollen wir dem Verleger von Gothic 3 zeigen, dass wir, die Kunden, diese Nachteile nicht ohne Widerspruch hinnehmen wollen.
Begründung für diese Petition
(Von Rashnu)
Wir Kunden wünschten uns grundsätzlich, Gothic 3 würde ohne jegliche Zwangs- und Kopierschutzmaßnahmen veröffentlicht werden. Wir sehen jedoch ein, wenn sich die Hersteller zumindest zu Beginn der ersten Verkaufsphase gegen Missbrauch schützen möchten. Der wirtschaftliche Erfolg von Gothic 3 liegt auch uns Kunden am Herzen, da wir gerne weitere Fortsetzungen der Gothic-Reihe genießen würden.
Allerdings stößt dieses Verständnis schnell an Grenzen, sollten durch Kopierschutzmaßnahmen unsere Kundeninteressen oder wohlverstandenen Konsumentenrechte verletzt werden. Wir sind weder bereit, für Kopierschutz-Programme die Stabilität des PC-Systems zu riskieren, noch Zwangsgängeleien durch Digital-Rights-Management (DRM) -Methoden zu akzeptieren.
Für uns Kunden sind für das eigentliche Spiel nicht notwendige Gerätetreiber, Zwangsregistrierungen oder verdecktes Datensammeln unzumutbar.
Insbesondere die Vorstellung jüngerer "Starforce"-Versionen auf der kürzlich beendeten CeBIT nährte den Widerstand gegen jedes Kopierschutzprogramm dieses Namens. Der russische Hersteller "Protection Technology" hat durch sein äußerst aggressives und teilweise sehr zweifelhaftes Gebahren jegliches Vertrauen verloren und die Verwendung irgendeines Produktes dieser Firma würde dem Gothic-Image schweren Schaden zufügen.
Mit großem Wohlwollen haben wir dagegen vernommen, dass Aspyr Media, der Publisher von Spielen wie Spellforce 2 und Gothic 3 in Nordamerika, wohl in beiden Fällen davon absieht, "Starforce" einzusetzen. Wir wünschen uns diese kundenfreundliche Entscheidung auch für alle europäischen Verkaufsversionen.
Der Kopierschutz Starforce und seine Risiken
(Von Sowilo)
Was ist Starforce?
"Starforce" ist ein stark umstrittenes Kopierschutzprogramm des Entwicklerteams „Protection Technology“. Vermutlich beruht das Funktionsprinzip dieses Kopierschutzes auf der Bestimmung der Winkel, die verschiedene Datenblöcke auf dem Original-Datenträger zueinander einnehmen. Diese Winkel sind bei Kopien mit handelsüblichen Brennprogrammen wie z.B. Nero nicht reproduzierbar. Auf diese Weise verhindert Starforce, dass das Programm ohne den Original-Datenträger verwendet werden kann.
In die Kritik geraten ist Starforce vor allem durch seine mangelnde Transparenz, sowie wegen der Risiken, die seine Benutzung mit sich bringen sollen. Der Kopierschutz greift zwar tief in das System des Benutzers ein, ist aber dennoch in der Praxis nicht wirksamer als andere Kopierschutzprogramme - nämlich letztendlich wirkungslos.
Starforce installiert ohne Kenntnis des Benutzers versteckte Gerätetreiber auf der Festplatte, und verschafft sich dadurch weitreichende Zugriffsrechte auf das System. Ziel dieser Treiber ist es, die Datenströme von und zu den optischen Laufwerken zu überwachen, um dadurch eventuelle Manipulationen festzustellen und gegebenenfalls zu reagieren. Dies belastet Lesegerät und Datenträger übermäßig, was zu einen erhöhten Verschleiß und zu einer Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit des Laufwerkes führen kann. Aufgrund des Kopierschutzes treten vermehrt Fehler beim Ablesen des Datenträgers auf, was Windows dazu veranlasst, automatisch die Geschwindigkeit des Laufwerkes zu drosseln. Dies kann sich bei Brennern bespielsweise in einer starken Verlangsamung des Brennvorgangs bemerkbar machen. Die ursprüngliche Leistung lässt sich zwar wiederherstellen, dies setzt jedoch einiges an Fachwissen voraus.
Es gibt außerdem Gerüchte, dass Starforce Laufwerke physisch unbrauchbar machen kann. Beweise für diese Anschuldigungen konnten aber noch nicht erbracht werden.
Selbst nach der Deinstallation des Spieles bleiben Reste von Starforce auf dem System zurück, die sich nicht ohne weiteres entfernen lassen. Zudem soll es bei älteren Versionen von Starforce Hackern gelungen sein, sich über diese Reste Zugang zu fremden PCs zu verschaffen.
Mit Starforce geschützte Datenträger können angeblich von manchen Laufwerken überhaupt nicht gelesen werden. Auch gibt es Inkompatibilitäten zu anderen Kopierschutzmechanismen. So kann es in manchen Fällen Probleme dabei geben, zwei Spiele gleichzeitig zu installieren, wenn das eine Spiel Starforce und das andere Securom als Kopierschutz verwendet. Ein weiteres Problem ist, dass der Kopierschutz in älteren Versionen nicht mit 64bit-Betriebssystemen kompatibel ist.
Starforce verhindert ein Ausführen des Spiels, sobald es die Möglichkeit wittert, ausgetrickst zu werden. Dies geht sogar so weit, dass man SCSI-Laufwerke (als die sich oftmals emulierte Laufwerke tarnen) nicht nutzen kann, wenn man auch über IDE-Laufwerke verfügt. Starforce führt eine "Blackliste" von Programmen, die optisches Laufwerk emulieren können. Wenn man eines dieser Programme installiert hat, lässt sich das Spiel nicht mehr starten.
Die Risiken
Ältere Versionen von Starforce wiesen folgende Fehler auf, die laut Hersteller in neueren Versionen behoben worden sind:
- Starforce regelt Laufwerke von DMA auf PIO runter.
- Starforce wird bei der Deinstallation des Spiels seinerseits nicht komplett deinstalliert.
- Codereste von Starforce können für Hackerangriffe missbraucht werden.
- Spiele mit Starforce können nicht auf 64bit-Betriebssystemen ausgeführt werden.
Folgende Punkte wurden vom Hersteller bestätigt, und sind auch bei den neusten Versionen vorhanden:
- Starforce installiert versteckte Gerätetreiber.
- Bei der Anwesenheit bestimmter Programme wird das Spiel nicht ausgeführt ("Blackliste").
- Starforce ist inkompatibel zu anderen Kopierschutzverfahren (z.B. Securom).
Folgendes wird Starforce von verschiedener Seite vorgeworfen, ohne dass uns diesbezüglich eine Bestätigung durch den Hersteller bekannt wäre:
- Man kann SCSI-Laufwerke nicht benutzen, wenn man auch über IDE-Laufwerke verfügt.
- Starforce wird ohne Wissen des Nutzers installiert.
- Starforce überwacht immer die Datenströme von und zu den Laufwerken, selbst dann, wenn das Spiel gerade nicht läuft.
- Starforce rebootet den PC, sobald es etwas "verdächtiges" bemerkt.
- Starforce führt zu Leistungseinbußen.
- Starforce strapaziert Datenträger und Laufwerke übergebühr.
- Starforce verursacht oder begünstigt phyische Schäden an optischen Laufwerken.
- Manche Laufwerke können mit Starforce geschützte Datenträger nicht lesen.
Die Zukunft von Starforce
Die neuste Starforce-Version "Frontline 4.0" beinhaltet ein DRM-System (Digital-Rights-Management-System). Dieses ermöglicht es dem Hersteller, die Verwendung seiner Software auf dem PC des Kundens zu kontrollieren.
Eines der "Features" ist die Verwaltung von Nutzungsrechten: Erster Schritt ist, dass der Benutzer einen Schlüssel bekommt, der sich aus Kenndaten seiner Hardwarekomponenten errechnet. Ziel dieser Maßnahme ist es, dass die Software mit diesem Schlüssel nur auf diesem einen PC installiert werden kann. Dabei ist es natürlich unumgänglich, dass die Hardwarekonfiguration des Kundens und möglicherweise auch andere Daten an den Hersteller gesendet werden. Außerdem kann es sein, dass man jedes mal einen neuen Schlüssel benötigt, sobald man eine Änderung an seiner Hardeware vorgenommen hat.
Der zweite Schritt ist die Kontrolle des Schlüssels. So kann der Hersteller beispielsweise festlegen, dass das Spiel lediglich zeitlich beschränkt nutzbar ist, und danach die Inhalte erst gegen Bezahlung wieder freigeschaltet werden. Auch ermöglicht dies neue Vermarktungsmethoden, wie beispielsweise die Abrechnung von Gebühren entsprechend der Nutzungsdauer. Es wäre ebenfalls möglich, das Spiel so zu gestalten, dass für jeden neuen Spielabschnitt extra gezahlt werden muss.
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